M-Lokus
Andere Bezeichnung: nicht bekannt
Am M-Lokus findet man die Allele für Merle beim Hund. Bis vor kurzem dachte man, dass es hier nur zwei verschiedene Allele gibt. Neuere Forschungsergebnisse legen nahe, dass eine Einteilung in mehr Allele Sinn macht und den Phänotyp züchterisch berechenbarer machen.
m – Kein Merle
Mc – Kryptisches Merle
Mc+ – Kryptisches Merle+
Ma – Atypisches Merle
Ma+ – Atypisches Merle+
M – Klassisches Merle
Mh – Harlekin-Merle, Tweed
Beim merle-farbenen Hund werden Fellbereiche, die Eumelanin enthalten, also schwarz oder braun sind (und nur diese, Phäomelanin ist nicht betroffen!!!), unregelmäßig verdünnt. Die Verteilung und Größe der verdünnten und unverdünnten Bereiche ist bei jedem Hund anders, bei einigen sind nur wenige, kleine Bereiche betroffen, bei anderen sind fast keine unverdünnten Stellen mehr vorhanden. Auf diese Verteilung hat man züchterisch nicht den geringsten Einfluss, sie entsteht rein zufällig! Häufig (aber nicht immer) haben Merles blaue, manchmal fast farblose, zweifarbige oder verschiedenfarbige Augen.
Beispielbilder merlefarbener Border Collies:
Qualzucht!
Den meisten Rassekennern sollte es geläufig sein, dass Merle nicht nur einen Einfluss auf die Farbe, sondern auch auf die Sinnesorgane haben kann (dies äußert sich z.B. in Fehlbildungen der Augen und Ohren, was zu Blindheit und/oder Taubheit führen kann). Aus einer „lustigen“ Farbe, kann also schnell sogar eine richtige Einschränkung für den betroffenen Hund werden. Dieses Risiko für Veränderungen an Ohren und Augen ist deutlich erhöht, wenn Merle in HOMOZYGOTIE vorliegt – also reinerbig ist. Das bedeutet, wenn ein Hund ZWEI dominante Allele für das Merlegen trägt, dann nennt man dies „doublemerle“ und der Effekt, den dieses doppelte Allel verursacht, kann fatal sein (muss es aber nicht, laut älteren Studien sind Doublemerles zu 10% einseitig und zu 15% doppelseitig taub). „Doublemerles“ fallen durch eine massive Aufhellung auf, die sogar zu fast reinweißen Hunden führt, häufig zeigen sie komplett oder teilweise unpigmentierte Lider, Lefzen und Nasen.
In Deutschland ist eine Verpaarung, in der sogenannte Doublemerles fallen können daher aus tierschutzwidrigen Gründen nicht erlaubt.
Dies bedeutet in der Praxis, dass ein Hund mit einem dominanten Allel für Merle nur mit einem Hund ohne dominantes Merle-Allel verpaart werden darf. Die Verpaarung zweier heterozygoter Merlehunde ist in seriösen Verbänden strikt untersagt.
Beispielbilder von doublemerle Border Collies:
Atypical Merle
Beim Atypical Merle Gen wird großer Einfluss auf die Grundfarbe des Border Collies genommen. Es gibt auch hier verschiedene Varianten. Die Beispielbilder zeigen das Maltese-merle
Phantom-merle
Auch als Minimal-merle oder verstecktes Merle bezeichnet - dies bedeutet, dass Hunde ein dominantes Merle-Gen tragen, aber ihre Veränderung trotz hohem Eumelaninteil nur so geringfügig an winzigen/vereinzelten Stellen im Phänotyp zeigen, dass man es leicht übersehen kann.
Kryptisches Merle
„Mc“ „Mc+“ = Cryptic merle
Es hat keinen Einfluss auf die Pigmentbildung und den Phänotyp. Hunde mit Mc/m oder Mc+/m zeigen rein äußerlich keine Anzeichen für Merle! Cryptic Merle verhält sich wie „m“ – es kann mit jedem Allel ohne Risiko kombiniert werden. Cryptic Merle sollte nicht mit „Phantom Merle“ verwechelt werden!
Bild leider nicht möglich ;)
„Dilute Spots“
Bei Merlehunden kann es zu „dilute spots“ kommen, die neben ganz normal schwarz pigmentierten Flecken auftreten. Diese „dilute spots“ haben NICHTS mit dem D-Locus zutun, sondern sind ein Phänomen der Merlemusterung. Diese Spots können bei allen merle-Farbvarianten vorkommen.
merle + zobel
Oft lässt sich das merle im Zobelfell nur schwer erkennen, deshalb sollten zobel-Hunde aus merle-verpaarungen vor einem Zuchteinsatz genetisch auf merle getestet werden
merle + brindle
eher seltene Farbkombinationen und oft falsch klassifiziert - lässt sich daran erkennen, dass die hellen Bereiche des merle eher rötlich sind bei ansonstem schwarzerm Pigment und die sichtbaren Flecken (schwarzen Bereiche) auch gestromt sind
merle + seal
mit Sicherheit eine sehr oft unerkannte Farbe. Der helle Bereich des merle wirkt beige, statt grau und die schwarzen Bereiche weisen die beim seal übliche "wolkung" auf.
merle + saddleback tricolour
ein sehr ausgedehntes Tricolour wird als saddleback bezeichnet. Dies gibt eine sehr interessante Kombination mit merle
merle + chocolate + tricolour
die Maske des Hundes ist trotz des merles gut abgegrenzt.
Allgemein als red merle tan bezeichnet
blau + merle
müsste ja eigentlich blue merle heissen, dies ist jedoch die übliche Bezeichnung für einen merle mit schwarzer Grundfarbe. Der Blaumerle wird als slatemerle bezeichnet. Alle normalerweise schwarzen Bereiche werden auch beim merle aufgehellt und erscheinen anthrazit.
merle + Blau + Zobel
= slate-sable-merle
hier kommen gleich drei Masken zusammen und das Erscheinungsbild ist wirklich sehr außergewöhnlich
Nase, Lider und Lefzen sind anthrazit gefärbt
merle + chocolate + dilute
= lilac merle
wird braun aufgehellt, entsteht die Farbe lilac, welche keinen eigenen Genort hat, sondern die Kombination aus zwei Fabvarianten bildet. Lilac kann durch merle beeinflusst werden.